Erste Hilfe Maßnahmen bei Poolunfällen

Erste Hilfe Maßnahmen bei Poolunfällen

Leider kommt es immer wieder zu Poolunfällen, besonders bei Kindern. Der Hauptgrund liegt oft an der fehlenden Aufsichtspflicht der Erwachsenen, fehlender oder unzureichender Schwimmpraxis, aber auch Leichtsinn und Übermut beim Spielen im Pool.

Erste Hilfe Maßnahmen bei Poolunfällen

Die Monate Juni und Juli sind Hochsaison für Wasserunfälle. Fast die Hälfte aller Ertrinkungsvorfälle passiert in öffentlichen Schwimmbädern oder Seen, rund ein Viertel im eigenen Pool. Danach folgen Flüsse und Teiche bzw. Biotope. Aber auch Planschbecken mit nur niedrigem Wasserstand können zur Gefahrenquelle werden.

Hilfe bei Poolunfällen

Wie soll man sich bei einem Badeunfall verhalten?

Am Wichtigsten ist auf jeden Fall immer die Beaufsichtigung von Kindern und Nichtschwimmern durch eine erwachsene Person, die schwimmen kann – damit es erst gar nicht zu einem Badeunfall kommt!

Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Badeunfall kommen sind folgende Anweisungen zu beachten:

  • Ruhe bewahren.
  • Sofort den Notruf 144 rufen und auch andere Personen auf die Situation aufmerksam machen.
  • Verunglückte Person schnellstmöglich aus dem Wasser holen. Vorhandene Hilfsmittel wie z.B. Schwimmweste, Rettungsring, Luftmatratze oder andere schwimmende Gegenstände zur Hilfe nehmen.
  • Versuchen, den Kopf der verunglückten Person bei der Rettung über Wasser zu halten.
  • Der Versuch, Wasser aus den Lungen zu entfernen, ist in jedem Fall sinnlos und verzögert Wiederbelebungsmaßnahmen.
  • Bewusstsein kontrollieren:  Die Person laut ansprechen, z.B. „Wach auf!“, und die Person leicht berühren (z.B. an der Innenseite des Oberarms).
  • Atmung kontrollieren: Den Kopf der Person vorsichtig überstrecken, danach gilt: hören, sehen, fühlen für maximal zehn Sekunden. Bei Säuglingen wird der Kopf nicht überstreckt, sondern nur in die „Schnüffelposition“ gebracht (Kopf nur wenig nach hinten strecken, die Nase soll dabei leicht nach oben zeigen).
  • Wenn eine normale Atmung vorhanden ist: Die Person in die stabile Seitenlage legen. Regelmäßig die Atmung kontrollieren, bis die Rettungskräfte vor Ort sind. Die verunglückte Person nicht alleine lassen. Person zudecken, um eine Unterkühlung zu vermeiden und sie vor direkter Sonne schützen.
  • Wenn keine normale Atmung vorhanden ist: Sofort mit der Wiederbelebung starten.
Notruf 144 wählen

Welche Wiederbelebungsmaßnahmen sind im Ertrinkungsnotfall durchzuführen?

Bei Kindern beginnen Sie sofort mit der Reanimation, indem Sie das Kind 5x beatmen und danach 30x den Brustkorb massieren. Anschließend wechseln Sie den Rhythmus auf 2x Beatmung und 30x Herzdruckmassage. Setzen Sie das Vorgehen fort, bis das Kind ein Lebenszeichen zeigt oder die Rettungskräfte eintreffen

Bei Erwachsenen beginnen Sie sofort mit der Herzdruckmassage. Fahren Sie mit diesem Vorgehen (30x Herzdruckmassage, 2x Beatmung) fort, bis die Person ein Lebenszeichen zeigt oder die Rettungskräfte eintreffen

  • 30x Herzdruckmassage / 2x Beatmung
  • bis ein Lebenszeichen zeigt oder die Rettungskräfte eintreffen

Beatmung: Führen Sie bei Erwachsenen und Kindern ab einem Jahr eine Mund-zu-Mund-Beatmung durch (Nase zuhalten), bei Babys und Säuglingen wenden Sie eine Mund-zu-Nase-Beatmung an. Beatmen Sie das Kind 5x.

Herzdruckmassage: Drücken Sie 30x mit einer Frequenz von 100 bis 120x pro Minute. Bei Erwachsenen liegt der Druckpunkt in der Mitte des Brustkorbes bei Kindern in der unteren Hälfte des Brustbeines. Bei Kindern ab einem Jahr drücken Sie mit einer oder mit beiden Händen, bei Babys und Kleinkindern mit einem oder zwei Fingern.

Reanimation durch Rettungsdienst

Hilfreiches Kinderbuch „Ein Puhuhul im Garten“

Ertrinken ist die häufigste tödliche Unfallursache bei Kindern bis fünf Jahren, die zweithäufigste bei älteren Kindern. In Österreich sterben jedes Jahr fünf Kinder unter 10 Jahren laut Statistik Austria durch Ertrinken. Laut Forschungszentrum für Kinderunfälle des Vereins „Große schützen Kleine“ endet jeder fünfte Ertrinkungsunfall tödlich. Fünf von hundert Kindern, die einen solchen Wasserunfall überleben, müssen in der Folge mit einer schweren geistigen Behinderung leben.

Deshalb nehmen Sie Ihre Aufsichtspflicht für Kinder ernst, lernen Sie Ihren Kindern so früh wie möglich das Schwimmen und klären Sie die Kinder über die Gefahren beim Baden auf.

Eine sehr hilfreiche Lektüre dafür ist das Kinderbuch „Ein Puhuhul im Garten“.  Das Buch ist als Vorlesebuch und Malbuch bei uns kostenlos, unter marketing@leidenfrost.at, bestellbar.

Das Bilderbuch Ein Puhuhul im Garten